Kunst und Kultur

Das Waldgebirge entlang des Grenzkamms zu Tschechien wird oft auch die deutsche Heimat des Glases genannt. Die Glasmacher leisten seit Jahrhunderten ihren ganz speziellen Beitrag zur waldlerischen Wesens- und Lebensart. Ihr Kunstsinn und das handwerkliche Geschick zur Formgebung hat sich über Generationen vererbt. Das disziplinierte Zusammenspiel der Glasmacher am glühenden Glasofen wird ideal ergänzt durch die solistische Leistung der Glasveredler, die den kunstvollen Kelchen, Vasen und Schalen ihren letzten Schliff verleihen. All das und noch weit mehr können Sie selbst erleben bei einem Besuch der zahlreichen Hütten und Betriebe entlang der Glasstraße, im modernen Glasmuseum in Frauenau oder als ideale Einstimmung bei der Lektüre der Zeitschrift Schöner Bayerischer Wald.


Viele Jahrzehnte lang blühte auch das Handwerk, das einst goldenen Boden hatte. Im Zeitalter der Technik kämpft es jedoch auch im Bayerischen Wald vielerorts ums Überleben. Unser Magazin macht Sie mit Menschen bekannt, die Schindeln spalten, Kachelöfen bauen, Teppiche weben, Weihnachtskrippen basteln und vieles mehr. Ihr handwerkliches Geschick beeindruckt und es macht Spaß, diesen Männern und Frauen über die Schulter zu schauen.


Mit Wolf Hirtreiter ist im März 2014 das letzte Mitglied der legendären Donau-Wald-Gruppe verstorben, jener Künstlervereinigung, der auch Reinhold Köppl, Walter Mauder und Heinz Theuerjahr angehörten. Sie haben die bildende Kunst im Bayerischen Wald begründet und schließlich über die Grenzen des  Waldlandes hinaus bekannt gemacht. Viele Bayerwald-Künstler ließen sich inspirieren, einige haben die Nachfolge angetreten. Seiner Heimat setzte der in Fürsteneck geborene Josef Fruth, der dem Bayerwaldkreis angehörte, sowohl als Grafiker und Maler wie auch als Lyriker ein Denkmal.


Die Lust am Fabulieren, am Erzählen und Theaterspielen ist weit verbreitet bei den Menschen des Bayerischen Waldes. Die Jungen wie die Alten lieben die im Dialekt besonders deutlich werdende Möglichkeit, sich bildhaft, kraftvoll und eingängig auszudrücken. Das Singen und Musizieren liegt den Waldlern im Blut. Darüber hinaus pflegen sie eine überkommene katholisch-barocke Volksfrömmigkeit, deren äußere Zeugnisse überall im Land zu finden sind.


Das Herkommen, die Erlebnisse und Erfahrungen aus der Geschichte und der Landschaft, in die man hineingeboren wird, sind überall prägende Elemente eines Menschenschlages. Gut altbayerisch ist das ausgeprägte Traditionsbewusstsein der Waldler, die enge Verbundenheit mit der Natur und ihre geradezu emphatische Liebe zur Heimat. Diese menschlichen Grundhaltungen kommen in vielen Geschichten und Volksliedern zum Ausdruck und sind seit Generationen bei Festen wie Brauchtum  gelebte Wirklichkeit.


In der Rubrik Kunst und Kultur stellen wir Ihnen die junge, ideen- und facettenreiche, die lebendige Kunstszene dieser Region vor. Treffen Sie Schriftsteller, Musiker, Schauspieler und Theaterleute, Maler, Bildhauer und Handwerker des Bayerischen Waldes. Darüber hinaus lesen Sie, was die Waldler in früheren Zeiten an ihrer Bergheimat besonders geschätzt haben und was sie heute hegen und pflegen, wie sie spielen, singen und tanzen, wann und wie sie ihre Feste feiern. Besuchen Sie mit Schöner Bayerischer Wald den Further Drachenstich, den Kötztinger Pfingstritt, das Regener Pichelsteinerfest, den Zwieseler Fink, das Grafenauer Säumerfest, das Freyunger Schlossfest, die Donau in Flammen bei Vilshofen und als kulturellen Höhepunkt die Europäischen Wochen in Passau. Pilgern Sie mit uns nach Neukirchen Hl. Blut oder auf der Via Nova oder wandern Sie mit unseren kundigen Autoren zu den unzähligen, allerorten fein herausgeputzten Kirchen und Kapellen, zu den  mahnenden Wegkreuzen und Marterl, zu Gedenk- und Totenbrettern, die die Landschaft des Bayerischen Waldes schmücken.